Trotz der Corona-Beschränkungen und Angst in der Bevölkerung kamen 40 Teilnehmer aus verschiedenen politischen Gruppen auf den dunklen ehemaligen jüdischen Friedhof neben dem Lüdinghauser Tor.
Freitagnachmittag 17.30 Uhr auf dem Alten Jüdischen Friedhof neben dem Lüdinghauser Tor: Öffentliche Gedenkveranstaltung zum 82. Jahrestag des antijüdischen Pogroms in Dülmen.
Trotz der Corona-Beschränkungen und Angst in der Bevölkerung kamen 40 Teilnehmer aus verschiedenen politischen Gruppen auf den dunklen ehemaligen jüdischen Friedhof neben dem Lüdinghauser Tor. Mitarbeiter der Stadt haben den Rasen frisch gemäht und die Hundek*** entfernt, Polizei und Ordnungsamt waren freundlich und entspannt und beeindruckt, mit welcher Routine wir unser Hygienekonzept umgesetzt haben, mit höheren Standards als die behördlichen Auflagen. Pfarrdechant Markus Trautmann von St. Viktor berichtete vom Schicksal des jüdischen Viehhändler Louis Pins, der in der Nazihaft nicht einfach gestorben ist, wie man bis vor kurzem dachte: Neueste Nachforschungen haben ergeben, dass er sich erhängt hat. Das löste bei den Anwesenden Betroffenheit aus. Uli Hengemühle aus Reken trug ein Gedicht von Erich Fried vor. Im Anschluss legten viele Besucher Kerzen und Blumen nieder.
Kommentar schreiben
Franz J. Gerding (Dienstag, 10 November 2020 22:18)
Eine würdevolle und angemessene Veranstaltung zur Erinnerung an grausames und unmenschliches Handeln, das zu so unermesslichem Leid an Mitmenschen/Dülmenern geführt hat. Diese Erinnerung darf auch in Zeiten von Corona nicht verblassen und macht so eine Veranstaltung auch unter erschwerten Bedingungen einfach nötig. Herr Trautmann und Herr Hengemühle haben dazu auf ihre Weise einen wertvollen Beitrag geleistet.
Gerd Jungmann (Mittwoch, 11 November 2020 11:06)
Herzlichen Dank an alle Aktivisten für die Vorbereitung und Durchführung der anspruchs- und würdevollen Veranstaltung. Ein besonderes Lob an Michael Stiels-Glenn, der die umfangreichen Schutz- und Hygienekonzepte wegen der Corona-Beschränkungen entworfen hat, die weit über die geforderten behördlichen Absprachen hinausliefen.