· 

DFG-VK FriedensFahrradtour NRW 2019 - Von Düsseldorf nach Bielefeld

Die FriedensFahrradtour NRW 2019 ist am 10.8. wohlbehalten in Bielefeld angekommen! Fast 40 TeilnehmerInnen haben an der Tour teilgenommen, die ganze Strecke oder auch nur einzelne Etappen. Hinzu kamen noch ca. 20 Friedensaktivisten, die die Tour 10 km vor Osnabrück empfingen und per Rad in die Stadt geleiteten sowie zahlreiche Menschen, die uns an den Etappenzielen begrüßten.


Bericht über die FriedensFahrradtour 2019 der DFG-VK NRW

Von Michael Stils-Glenn

Die diesjährige sechste FriedensFahrradtour der dfg-vk nrw führte anders als in den beiden Vorjahren nicht über Dülmen. Sie begann am 3. August in Düsseldorf mit einer Auftaktkundgebung am Medienhafen, wo die Radler gegen die Bundeswehr-Werbeagentur Castenow mit ihren perfiden Reklamebildern protestierten. Danach besuchte man eine Gedenkstätte für die Opfer der NS-Zeit und veranstaltete eine Aktion gegen Rüstungsexporte vor der Firma Rheinmetall. Bereits hier war unser Mitglied Edmund aus Esslingen dabei, sowie Hildegard und Kathrin, die mit uns im Friedens-Projektchor singen.

Am Hiroshima-Tag gesellte sich unser Mitglied Uli aus Reken zur Gruppe, der mal eben von Reken nach Aalten fuhr, uns bis kurz vor Enschede begleitete und dann beim Abhörzentrum Kamp Holterhoek wieder nach Hause radelte. Dafür erwarteten uns dort vier Enscheder Friedensfreunde. Jan erläuterte einiges zur Geschichte dieser Abhöranlage, dann ging es weiter nach Enschede, wo wir am Nachmittag vor bumsvollen Kaffeehausterassen an den Abwurf der ersten Atombombe auf Hiroshima erinnerten, gemeinsam mit niederländischen Aktivisten führte die Gruppe auf dem Alten Markt eine Performance durch und riefen zum Abzug der US-Atombomben aus Deutschland und den Niederlanden auf

Dann ging es am 4. August über Duisburg weiter nach Kalkar, wo sich das Zentrum Luftoperationen der Bundesluftwaffe befindet. Die Tötung von 140 afghanischen Zivilisten in Kundus vor 10 Jahren durch einen von der Bundeswehr befohlenen Luftangriff war Thema in Kalkar. Auf dem Marktplatz wurde eine Installation mit den Namen der Opfer aufgebaut. Am Montag fuhr die Radkolonne über Rees nach Aalten. Hier gesellten sich aus Dülmen Penelope, Klaus und Michael zur Gruppe. In Aalten hatte das Nationaal Onderduikmuseum extra für die Friedensradler geöffnet (was wiederum an den Kontakten der Friedensfreunde lag). Alle Teilnehmer waren begeistert von diesem Museum über Verfolgung, Krieg und Widerstand. Übernachtet wurde in Weseke.

Am Tag danach hatte die Stadtverwaltung die Gruppe zu einer Stadtführung eingeladen, nachmittags ging es zur neuen Synagoge und dem beeindruckenden Mahnmal in den Stadtpark. Wer wollte, machte dann zusätzlich einen 16km-Abstecher zum Flugfeld Lonnecker, der von den Nazis angelegt worden ist und allmählich in einen Erinnerungsort umgebaut wird.                                                                                                                Am 8.8. ging es über Gronau – Empfang im Rathaus und ein Abstecher zur Urananreicherungsfabrik Urenco – und Ochtrup nach Ibbenbüren.

Am 9.8. besuchte die Gruppe den Bioenergiepark in Saerbeck. Das ist ein früheres Munitionsdepot der Bundeswehr, in dem heute Windräder, Biogasanlagen und Solarparks stehen – das besondere ist, dass die Anlagen der Stadt, dem Kreis und lokalen Bürgern gehört. Die Gemeinde hat alle ihre RWE-Aktien verkauft und mit einem Teil der Erlöse dem RWE das gesamte lokale Stromnetz abgekauft. Ganz nebenbei hörten wir, dass ein Teil der in Saerbeck gelagerten Munition in Depots bei Olfen lagern soll. Hierum kümmern wir uns selbstverständlich nach unserer Rückkehr.

Und dann begann der anstrengende Weg über den Teuto auf sandigen Wegen nach Osnabrück. In Natrup empfingen uns Osnabrücker Aktivisten mitten in einem stark befahrenen Kreisverkehr, was zu einem Happening wurde, weil viele Radler lange im Kreis fuhren und so den Autoverkehr störten. Auf dem Weg in Osnabrück hatte Hildegard einen Radunfall und zog sich dabei einen Knochenbruch zu. Auch in Osnabrück wurden wir im Friedenssaal des Rathauses vom Bürgermeister empfangen, der anschließend einen Besuch im Erich-Maria-Remarque-Haus organisiert hatte.

Am letzten Tag trennten sich die Dülmener von der Gruppe und fuhren über den Friedensweg nach Münster zurück – bei starkem, böigem Wind. Die Gruppe fuhr weiter nach Bielefeld, wo beim Abschluss der Zusammenhang zwischen Klimaschutz und Friedensbewegung betont wurde. Die FriedensradlerInnen bildeten mit Großbuchstaben die Forderung "Abrüsten statt Aufrüsten“.

Fast 40 TeilnehmerInnen nahmen an der FriedensFahrradtour NRW 2019 teil, die ganze Strecke oder nur einzelne Etappen. Hinzu kamen noch ca. 30 Friedensaktivisten, die die Tour 10 km vor Osnabrück empfingen und per Rad in die Stadt geleiteten sowie zahlreiche Menschen, die uns an den Etappenzielen begrüßten.

Die Dülmener haben in sechs Tagen 420 km auf Rädern zurückgelegt, viele schöne Landschaften gesehen und etwas für den Frieden getan.


Download
Tourplan - Friedensfahrradtour 2019 der
Adobe Acrobat Dokument 25.9 KB

Bildergalerie

Fotostrecke: Jan Schaake, Initiative ENSCHEDE VOOR FREDE

Eindrücke einer Aktionswoche gegen Atomwaffen vom 3. bis 9. August 2019 in und um Enschede

Bereitgestellt von Jan Schaake, Initiative ENSCHEDE VOOR FREDE

> Bilder per Klick vergrößerbar

Deutscher Text

Download
IMPRESSIONEN EINER AKTIONSWOCHE MIT DEN
Adobe Acrobat Dokument 2.2 MB

Niederländischer Text

Download
IMPRESSIE VAN EEN ACTIEWEEK TEGEN KERNWA
Adobe Acrobat Dokument 1.6 MB

Rede am 6. August zur Hiroshima-Gedenkveranstaltung

Download
Hiroshima-Gedenkveranstaltung – Rede am
Adobe Acrobat Dokument 417.6 KB
Download
Abhörzentrum.pdf
Adobe Acrobat Dokument 433.2 KB


Aktionswoche gegen Atomwaffen in den Medien

Download
Presseberichte von Jan Schaake; Enschede
Adobe Acrobat Dokument 1.2 MB

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Thomas Reinert (Mittwoch, 21 August 2019 11:30)

    Schöne und beeindruckende Bilder. Toll, dass die gesellschaftliche Akzeptanz des Ziels der Aktionen sich langsam zeigen. Zum Beispiel der Empfang im Rathaus in Gronau. Das Ganze mit reichlich Spaß gewürzt ist eine sehr gelungene Veranstaltung. Dazu noch breit dokumentiert - habt ihr sehr gut gemacht!