Etwa 80 Interessierte aus Dülmen und Nachbargemeinden waren am Freitag, 2.11.18 ins evangelische Gemeindezentrum gekommen, um den Vortrag des Historikers Reinhardt Liesert über die Dülmener zu hören.
Gut besuchter Vortrag über Dülmener Nazis vor 1933
Von Michael-Stiels-Glenn
Vor Beginn des Vortrags mussten noch Trennwände geöffnet und zusätzliche Stühle geholt werden:
Etwa 80 Interessierte aus Dülmen und Nachbargemeinden waren am Freitag, 2.11.18 ins evangelische Gemeindezentrum gekommen, um den Vortrag des Historikers Reinhardt Liesert über die Dülmener zu hören, die bereits vor der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 der NSDAP beitraten.
Anhand von Lebensläufen und Akten aus dem Dülmener Stadtarchiv referierte Liesert über die Sozialstruktur und die Motivationen dieser „einfachen“ Nazis, ohne deren Hilfe der Hitlerfaschismus nicht an die Macht kommen konnte.
Vor 1933 waren die Mitglieder sehr jung, sie gehörten der „überflüssigen Generation“ zwischen 1901 und 1914 an, waren häufiger arbeitslos als die Dülmener Bevölkerung allgemein.
In der gemeinsamen Begrüßung namens des DGB und der Friedensfreunde wies Michael Stiels-Glenn darauf hin, dass sich Geschichte nie 1:1 wiederhole, aber dass man dennoch Lehren ziehen könne.
Die Diskussion über den Vortrag war lebhaft und zog Parallelen zur heutigen Entwicklung.
Abschließend lud Stiels-Glenn die Zuhörer zur Gedenkveranstaltung an die antijüdischen Pogrome am 8. November in der Alten Sparkasse und zur Mahnwache am 9.11. am Alten Jüdischen Friedhof ein.
Bildergalerie
Video
Begrüßung und Einführung in das Thema
Diskussion Teil 1
Diskussion Teil 2
Fotos und Videos: Gerd Jungmann
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Gerd Jungmann (Sonntag, 04 November 2018 05:53)
Die Beleuchtung des sehr schönen Vortragsraumes ist zwar sehr warm und gemütlich, aber für Bilder und Videos meiner Amateurkamera nicht ausreichend genug.
Daher sind die Bilder und Videos sehr diffus und unscharf geworden, trotz Bearbeitung mit Photoshop.
Thomas (Montag, 05 November 2018 00:49)
Um den erfolgreichen Abend zu dokumentieren ist es gut. Einen Preis kann man damit nicht gewinnen. Aber das ist ein Stück weit auch der Charme des regionalen. ;-)
Michael Stiels-Glenn (Samstag, 10 November 2018 21:35)
Du hast dein Bestes getan - und es ist ein Beleg, WIE voll der Raum war! Und die Atmosphäre - Interesse, Engagement - hast du auch gut eingefangen. Danke dafür.
Konrad Singer, Hamburg (Freitag, 25 Januar 2019 22:05)
Die Ausschnitte von Vortrag, Konzert + Diskussion am 2.11.2018 haben mich gefreut und beeindruckt. Als in Dülmen
Aufgewachsener bin ich über die Quellen von Herrn Bickhove-Swiderski vor Jahren zu ähnlichen Schlüssen für die Jahre nach 1933 gekommen: Dülmen war eine schwarzbraune Musterstadt, aber es gab auch Widerstand. Darüber habe ich meinen kleinen Roman "Salomon ruft" geschrieben, der im Oktober 2018 in der Edition Contra-Bass erschienen ist: ISBN 978-3-943446-36-4 Am 22.2.19 ab 16 Uhr werde ich daraus im DJK Ausschnitte lesen.
Frau Dolores Tannwitz, Dülmen, wird noch lokal dazu einladen, unter dem Titel "Das waren Zeiten!"
Schöne Grüße aus Hamburg - Konrad Singer